Virtual, Augmented oder Mixed Reality?


Wir erklären die Unterschiede zwischen den Realitys, zeigen Beispiele und Anwendungen.

Der Einsatz von Augmented Reality in der industriellen Produktion, Darstellung eines Motors in Mixed Reality

VR, AR, MR?

Die Begriffe Virtual Reality, Augmented Reality, Augmented Virtuality und Mixed Reality genießen aktuell eine hohe Popularität. Haben Sie sich schon mal gefragt, wo genau die Unterschiede sind und wie sich diese Technologien mit großem Wachstumspotential voneinander abgrenzen?
Im Folgenden beleuchten wir den theoretischen Ansatz in Form von grundsätzlichen Erklärungen und geben einen Einblick in die Praxis inklusive einiger Anwendungsbeispiele.

Das weltweit erste kopfgesteuerte Display mit dem Damoklesschwert Sutherland, 1968

Wo begann es eigentlich?

Die Geburtsstunde von Virtual Reality war bereits 1965, als Ivan Sutherland das Projekt „The Ultimate Display“ verkündete. 1968 wurde das erste Head-Mounted Display, also ein auf dem Kopf tragbarer Bildschirm (heute umgangssprachlich VR-Brille), präsentiert. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Formen hieraus entwickelt. Heute lassen sich diese Informationen bereits mittels Smartphone oder kleineren Datenbrillen anzeigen.

Bildquelle: Research Gate

Was ist Virtual Reality (VR)?


Der Begriff Virtual Reality, die „virtuelle Realität“ oder auch sinnhaft „nicht echte Wirklichkeit“, beschreibt die Wahrnehmung einer virtuell erschaffenen Welt. Virtual Reality ist eine computergenerierte 3D-Umgebung, in welcher sich der Nutzer vollständig befindet und mit der er in Echtzeit individuell interagiert bzw. diese mittels eigener Entscheidungen und Interaktionen immersiv erlebt.

Virtual Reality wird heute bereits von der Industrie beispielsweise im Vertrieb von Luxusautos eingesetzt. Audi nutzt die virtuelle Erfahrung, um Ausstattungsmerkmale wie Reifen, Farbe und Innenausstattung des Autos beliebig den Kundenwünschen anzupassen. Dadurch wird ein vollkommen neues (Marken-)Erlebnis erschaffen. Man überrascht, begeistert und emotionalisiert den potentiellen Kunden verbunden mit dem praktischen Nutzen.

Auch in der Aus- und Weiterbildung lassen sich die Lehrinhalte durch VR praxisnäher vermitteln. So nutzen bereits eine Vielzahl von Unternehmen wie etwa BMWJungheinrich und die Deutsche Bahn VR-Brillen in der Ausbildung. BASF sieht VR als Chance, um die Produktivität und Sicherheit bei der Chemieproduktion zu erhöhen.

Was ist 360°?

Als eine Unterkategorie der Virtual Reality wird 360° betrachtet. In einer 360°-Welt taucht der Nutzer in die reale Welt ein, die aber dennoch virtuell ist, weil dieser sich nicht an dem Ort befindet. So ist es möglich, den Nutzer durch ein 360°-Foto oder -Video auf einen anderen Kontinent zu versetzen, ohne dass dieser dort ist. Durch diese Technologie ist es zum Beispiel von jedem Punkt der Erde aus möglich, den  Kölner Dom, den Sächsischen Landtag oder Teile von New York mit einem 360°-Rundgang kennenzulernen.

Bei 360° werden zwei Formen unterschieden: Fotos und Videos. Das Erstellen eines 360°-Fotos ist schon mit dem Smartphone möglich, indem durch eine Drehbewegung eine Art Panoramabild aufgenommen wird.

Um ein 360°-Video aufzuzeichnen, braucht man hingegen Spezial-Equipment in Form einer 360°-Kamera. Bei einer solchen Kamera ist eine besonders hohe Auflösung wichtig, da die Pixel sich auf die gesamte Kugel der Kamera und nicht nur auf einen Bildausschnitt verteilen. Aus diesem Grund sollte mindestens mit einer 4K-Auflösung aufgenommen werden.

Das Produzieren eines 360°-Videos ist mittlerweile einfacher als noch vor ein paar Jahren. Die meisten Kameras lassen sich via App steuern und die Daten kabellos an den PC übertragen. Außerdem gibt es viele Plattformanbieter wie z.B. Matterport.

Was ist Augmented Reality (AR)?

Augmented Reality bedeutet übersetzt „erweiterte Realität” und befindet sich näher an der Realität als an der virtuellen Realität. Es werden virtuelle Motive in eine reale Welt mit einbezogen, wodurch der Nutzer eine erweiterte Realität wahrnimmt.

Genau wie bei der Virtual Reality handelt es sich um ein computergeneriertes Phänomen. Allerdings wird in diesem Fall die physische reale Welt lediglich mit virtuellen Bausteinen ergänzt. Der Mensch braucht Devices, z.B. Smartphone oder Brillen (HMD) wie die Microsoft HoloLens. Bei AR empfangen diese Eingabegeräte in Echtzeit die Daten, verarbeiten sie und zeigen sie dem Nutzer an. Dafür werden die virtuellen Objekte in der Realität an einer Position verankert, sodass der Anschein entsteht, sie seien Teil der realen Welt, unabhängig vom Standpunkt des Nutzers (bzw. der Kamera).

Die Anwendungsmöglichkeiten sind sowohl im B2C- als auch B2B-Umfeld vielfältig. Als eines der bekanntesten Beispiele für AR kann sicher das Spiel Pokemon Go genannt werden. Die Spieler können dabei per GPS in der realen Welt virtuell platzierte Geschöpfe fangen und sich darin mit anderen Spielern messen. Neben dem Bereich Gaming gibt es viele weitere Anwendungsbereiche:

  • Digitale Anprobe von Schmuck, Make-up oder Sonnenbrillen mittels Gesichtserkennung: Misterspex bietet u.a. einen solchen Service an.
  • Zusatzinformationen in Ausstellungen (über eine Anzeige und/oder Audiospuren) in Museen, sobald der Besucher vor dem Exponat steht. Dies ist bereits im American Museum of Natural History möglich.
  • Virtuelle Tourguides für die Stadtführung, wie unter anderem in München, Monheim oder Wiedenbrück
  • Remote-Support, um Menschen aus der Ferne zu unterstützen
  • Animierte Filter auf Social-Media-Plattformen zum interaktiven Interagieren, wie bei der App SnapChat
  • Head-up-Displays in Autos wie z. B. der neuen S-Klasse von Mercedes (siehe Video unten)
  • Virtuelle Strafstoß- oder Abseitslinien bei Sportübertragungen, wie bei der FIFA oder der DFL
  • Animierte Anleitungen am echten Produkt für Schulungen etc. (HoloAnatomy)
  • Geführte Wartungen für Servicetechniker

Was ist Augmented Virtuality (AV)?

Augmented Virtuality, also die „erweiterte Virtualität“, findet hauptsächlich in einer virtuellen Welt statt, jedoch wird die reale Welt mit eingebunden.
Hierbei spricht man von Anwendungen, bei denen der Nutzer ein VR-Headset zum Spielen aufhat, jedoch trotzdem Informationen aus der realen Welt, beispielsweise andere Personen im Raum, über ein Mikrofon wahrnimmt. Es können auch reale Objekte in die virtuelle Welt eingebunden werden, um z. B. den Nutzer zu warnen, wenn er einer Wand zu nahe kommt.

Und was ist Mixed Reality oder XR?

Alles zwischen den beiden Enden der Realitäten, der physischen, realen auf der Einen und der virtuellen Welt auf der anderen Seite, nennt man Mixed Reality. Das, was wir heute überwiegend nutzen, ist dabei Augmented Reality, so dass diese Begriffe heute synonym benutzt werden (können).

Von der Theorie zur Praxis

Augmented Reality beschreibt die Einbindung von digitalen Informationen in die reale Welt. Das können ganze Objekte oder Informationen sein. Die vielen Beispiele, gleich ob in AR oder VR, lassen sich in verschiedene Use-Case-Klassen einteilen, etwa

  • Training & Ausbildung
  • Guided Worflows
  • Remote Support
  • Produkt-Konfiguration
  • Produkt-Visualisierung
  • Speziallösungen

Zu allen Anwendungen Branchenlösungen

Augmented Reality erleben mit XR Scene, Beispiel Tesla

Der nächste Schritt

Wenn wir Sie neugierig gemacht haben und Sie die Technologien einmal live ausprobieren möchten, eignet sich als Einstieg besonders der Spacific Experience Workshop. Bei Fragen oder für ein persönliches Angebot zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.


 

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